Freude, Wut, Trauer, Ärger, Beschämung, Glück und viele mehr – Eltern erleben eine Fülle von Gefühlen im Zusammenleben mit Ihren Kindern.
Alle Eltern wünschen sich jedoch auch, dass ihre Kinder glücklich sind, am besten immer! Schwierigere Gefühle haben es da nicht so leicht. Sie werden gerne weggewünscht oder weggeredet. Die Kinder sprechen ihre Sorgen auf einer emotionalen Ebene an, die Erwachsenen finden meist ein gutes Argument, warum dieses Gefühl jetzt gerade nicht passt oder nicht nötig ist. «Papa, ich bin der schlechteste Junge auf der ganzen Welt!»
Der Widerspruch regt sich bei den meisten Erwachsenen sofort: «Nein, das stimmt doch nicht! Wir haben dich alle sehr lieb!» «Ihr wisst aber gar nicht,mwie das ist, wenn mich in der Schule alle doof finden!» Schnell kommt dann zur Antwort «Du hat so viele gute Seiten, bestimmt gibt es jemanden der dich mag!» «Ihr versteht mich überhaupt nicht! Nie! Niemand versteht mich!“
Genau betrachtet stimmt das natürlich. Das eigentliche Gefühl des Jungen wird konsequent kleiner gemacht als es ist, das Kind wird in seinem Gefühl oder Leiden nicht wahrgenommen. Was ist so schwer daran, das Kind in seinen Emotionen zu begleiten? Der Schriftsteller Arno Geiger würde das so beschreiben:
«Die Leiden und die spärlichen Freuden der Menschen hört man sich am liebsten aus sicherer Entfernung an und noch lieber, wenn sie schön geschildert sind.» Das glückliche Geheimnis
In der Familie sitzen die Gefühle jedoch direkt am Frühstückstisch und oft sind sie auch nicht schön geschildert. Eltern brauchen deshalb die Ermutigung, die als leidvoll erlebten Gefühle der Kinder wahrzunehmen und die Kinder in der Verarbeitung dieser Gefühle zu begleiten. Statt die Kinder vor den Gefühlen retten zu wollen.
Belastende Kinder- und Elterngefühle, wie Beschämung, Ohnmacht und Sorge um die Zukunft der Kinder, können sich mit zuhörender Präsenz, Entwicklungsinformationen aus der Marte Meo-Methode und dem Konzept der Neuen Autorität verwandeln in Hoffnung und Mut – verbunden mit konkreten Handlungsideen für den Augenblick im Zusammenleben mit den Kindern. 🍀
«Damit ein Kind wirklich glücklich sein kann, ist es notwendig, dass seine Eltern alle seine Stimmungen und Aspekte seines Erlebens akzeptieren.» Philippa Perry


